Glasbecher "Gruss aus Obergünzburg"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das farbige Dekor des mundgeblasenen 0,5-Liter-Souvenirbechers „Gruss aus Obergünzburg“ (Lkr. Ostallgäu) ist teils handbemalt und goldstaffiert, teils als Umdruckdekor aufgetragen: Zentral abgebildet ist die katholische Obergünzburger Pfarrkirche St. Martin, die 1480 eingeweiht und nach einem verheerenden Ortsbrand 1560 wiederaufgebaut wurde. Alpinismus, Reiseerzählungen und Reiseführer verfestigten gegen Ende des 19. Jahrhunderts den vorher wenig geläufigen Begriff „Allgäu“. Der Eisenbahnbau sowie die von Verkehrs- und Verschönerungsvereinen vorangetriebene touristische Infrastruktur, der Wintersport, die Königsschlösser und die Kurorte machten das Allgäu zu einem beliebten Reiseziel. Allmählich verwandelte sich die ländliche Lebenswelt des Allgäus in eine Fremdenverkehrsregion. Mit zunehmender Industrialisierung konnten immer mehr Menschen reisen. Sie brachten Andenken mit, die bei den Daheimgebliebenen Vorstellungen prägten und Sehnsüchte weckten. Später entwickelte sich der Massentourismus, der wiederum die Massenproduktion industriell gefertigter Souvenirs nach sich zog, die mittlerweile zum Großteil aus Billiglohnländern stammen.