Lithografie "Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt" aus dem Zyklus "Die Sitten und Gebräuche in Weißenhorn"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Blatt „Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt“ entstand nach einer kolorierten Federzeichnung von Anton Bischof (1877–1962) als Farblithografie bei „Dr. C. Wolf & Sohn, München“ im „Verlag Museum Weissenhorn (Schwaben.)“. Der 1908 gegründete Heimat- und Museumsverein hatte den Bilderzyklus 1920 in einer Auflage von 1.000 Exemplaren vervielfältigen lassen. Das Blatt zeigt einen Brauch in Weißenhorn (Lkr. Neu-Ulm), an den sich Bischof aus seiner Jugendzeit dort erinnerte und in seinem Atelier in München künstlerisch verdichtete: die jährliche Weihe der Kräuterbuschen an Mariä Himmelfahrt. Josef Feistle zitiert in seiner 1987 erschienenen Monografie über den Künstler dessen Beschreibung des Blattes: „Das Hauptmotiv ist die Weihbuschelweihe in der Kirche. Die Randzeichnungen stellen dar: Maria Himmelfahrt, Maria über der Stadtpfarrkirche und dem oberen Tore schwebend, als Beschützerin der Stadt und deren kirchlichen Gemeinden gedacht. Ferner zwei Weihbuscheln, dekorativ angeordnete Blumen, Kräuter, Kornähren und zwei Putten, die sich in froher Festesfreude tummeln.“ Im Bestand des Museums befinden sich aus dem Zyklus auch die Blätter „Fastnacht“ (Inv.Nr. 024463), „Funkensonntag“ (Inv.Nr. 024464), „Palmsonntag. Osterfest“ (Inv.Nr. 024465) und „Weissenhorner Kinderfest“ (Inv.Nr. 024466). Sie stammen aus dem Haushalt eines Mitbegründers des Heimat- und Museumsvereins in Weißenhorn und schmückten das Treppenhaus; das Blatt „Klopferstag“ ist nicht überliefert.