Brosche: Die sieben Schwaben, Spendenabzeichen des 3. Kriegswinterhilfswerks, Straßensammlung im Gau Mark Brandenburg 17./18. Januar 1942

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Diese ovale Kunstharz-Brosche mit dem Motiv der sieben Schwaben erhielten im Gau Mark Brandenburg all jene, die das Kriegswinterhilfswerk des Deutschen Volkes bei der Straßensammlung am 17. und 18. Januar 1942 unterstützten. Das 1933 von der NS-Volkswohlfahrt gegründete Winterhilfswerk (WHW) verteilte Abzeichen für geleistete Geld- und Sachspenden. Bis 1943 gab das WHW etwa 8.000 verschiedene Abzeichen in Millionenauflage heraus, wobei Motivserien zum Sammeln anregen sollten. Unter anderem wählte man Figuren aus Märchen und deutschsprachiger Kinderliteratur – neben den sieben Schwaben zählen dazu beispielsweise auch Wilhelm Buschs Max und Moritz oder Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter. Das Grundmotiv des Schwanks von den sieben Schwaben, die, bewaffnet mit einem großen Spieß, Jagd auf ein Ungeheuer machen, das sich nach vielen Abenteuern als harmloser Hase entpuppt, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zu den bekanntesten literarischen Bearbeitungen des Stoffes zählt das Volksbüchlein von Ludwig Aurbacher (1784–1847) aus Türkheim (Lkr. Unterallgäu), das er 1827 veröffentlichte. Dabei wies er den sieben tölpelhaften Protagonisten spezifische Eigenschaften und Herkunftsorte zu. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts kam es zu einer Popularisierung der Geschichte, wobei sich stereotype Vorstellungen von „den Schwaben“ verfestigten. Die Spottfiguren entwickelten sich zum Markenzeichen des Schwäbischen: An vielen Stellen begegnet man ihnen im schwäbischen Sprachraum – ob als Brunnenfigur, als Denkmal, als Bild oder auf Alltagsgegenständen.