Werbebeigaben der Quieta-Werke, Spielzeugfiguren: Die sieben Schwaben

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Kunststoff-Figurengruppe, bestehend aus sieben Männern, einem Spieß und einem Hasen, zeigt die Helden des Schwanks „Die sieben Schwaben“, bekannt geworden durch die „Kinder- und Hausmärchen“ (1819) der Brüder Grimm und Ludwig Aurbachers „Volksbüchlein“ (1827). Die Einzelfiguren dienten als Kaufanreiz für Kaffee-Ersatz-Produkte der Quieta-Werke GmbH, wurden aber auch von der Zichorienfabrik Gebr. Strehle in Günzburg ausgegeben. Sogenannte Margarinefiguren waren als Werbebeigaben zu Margarine, Ersatzkaffee und anderen Produkten von 1920 bis in die 1950er-Jahre bei Kindern beliebte Sammelobjekte. Alfred Kasper gründete 1912 die Quieta-Werke in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz), wo er 1907 mit der Herstellung des Kaffee-Ersatzmittels Quieta begonnen hatte. Bald entstanden in Augsburg (1919) und in Leipzig (1922) Zweigfabriken. Das Unternehmen geriet in Folge des 1934 erlassenen Rabattgesetzes in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde zahlungsunfähig. Das Bad Dürkheimer Werk führte der Schwager des Firmengründers, Fritz Opitz, als Dürkheimer Kaffeefabrik (DÜKA) weiter. Der schwäbische Standort wurde als Quieta-Werke GmbH Augsburg eigenständig und konnte 1952 einen Neubau an der Holzbachstraße beziehen. Carl Moll (1940–2008) übernahm die Firma und ließ sie 1976 als Quieta-Werke-Vertriebs-KG Carl Moll ins Handelsregister eintragen. 1997 erfolgte die Umbenennung in Carl Moll Landkaffee GmbH, die mit einem drastischen Personalabbau einherging. Das Firmengebäude wurde 2001 abgerissen.