Wandschmuck: Die sieben Schwaben, nach einem Schattenbild von Josef Madlener

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die mit pastellblauem Schichtstoff belegte Spanplatte zeigt die schwarz gedruckte Silhouette der sieben Schwaben, die sich mit ihrer Hellebarde einem Hasen nähern. Die einem Schattenriss nachempfundene Bildvorlage für den Wandschmuck schuf Josef Madlener (1881–1967) aus Amendingen (seit 1972 ein Ortsteil von Memmingen). Die Darstellung brachte der Franconia-Verlag aus Ansbach bereits 1925 als Postkarte in Umlauf. Das Grundmotiv des Schwanks von den sieben Schwaben, die, bewaffnet mit einem großen Spieß, Jagd auf ein Ungeheuer machen, das sich nach vielen Abenteuern als harmloser Hase entpuppt, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zu den bekanntesten literarischen Bearbeitungen des Stoffes zählt das Volksbüchlein von Ludwig Aurbacher (1784–1847) aus Türkheim (Lkr. Unterallgäu), das er 1827 veröffentlichte. Dabei wies er den sieben tölpelhaften Protagonisten spezifische Eigenschaften und Herkunftsorte zu. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts kam es zu einer Popularisierung der Geschichte, wobei sich stereotype Vorstellungen von „den Schwaben“ verfestigten. Die Spottfiguren entwickelten sich zum Markenzeichen des Schwäbischen mit Wiedererkennungswert: An vielen Stellen begegnet man ihnen im schwäbischen Sprachraum – ob als Brunnenfigur, als Denkmal, als Bild oder auf Alltagsgegenständen.