Souvenir aus Kunststoff, Hirsche im Kampf

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Reiseandenken an „München“ zeigt zwei Hirsche im Brunftkampf. Die mit Gold bedampfte Figur war zur Montage auf einem (Holz-)Sockel vorbereitet; sie stammt aus dem Archiv der Firma Walter & Prediger. Dekorativer Raumschmuck in Form von Hirschen, Rehen und Rehkitzen erfreute sich großer Beliebtheit. Die Tiere repräsentierten vor allem für Menschen in der Stadt ein Stück unberührter Natur. Dazu trug auch die Beliebtheit des Walt-Disney-Films „Bambi“ bei, der Ende 1950 in Deutschland Premiere hatte. Otto Walter (1906–1991) und Alfred Prediger (1900–1979) kamen 1946 wie rund 18.000 Geflüchtete und Vertriebene aus Gablonz an der Neiße (heute Jablonec nad Nisou, Tschechien) nach Kaufbeuren, wo bis 1952 der Stadtteil Neugablonz entstand. 1948 hatten sie dort die Firma Walter & Prediger gegründet und setzten früh auf Kunststoff-Verarbeitung im Spritzgussverfahren. Ab Mitte der 1950er-Jahre konzentrierten sie sich auf die Herstellung von Weihnachtsengeln, Krippen, Spieldosen und vor allem Souvenirs und Wallfahrtsandenken. Mit Beginn des Massentourismus spielten Andenken wie Anstecker, Hutnadeln, Kleinbildbetrachter und Schneekugeln eine immer größere Rolle, und die Firma entwickelte sich zum größten Schneekugelhersteller Deutschlands.