Salatbesteck aus schwarzem Kunststoff, Metzger & Mendle

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das zweiteilige, schlanke Salatbesteck der Firma Metzger & Mendle ist aus mattschwarzem opakem Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt. Es gleicht einem 1953 entworfenen Modell des dänischen Designers und Materialforschers Herbert Krenchel (1922-2014), das, aufgenommen in die Vorbildersammlung des Deutschen Werkbundes, stilbildend wirkte. 1922 gründete Moritz Mendle (1901–1991) in seinem Heimatort Fischach (Lkr. Augsburg) die Firma Metzger & Mendle und fertigte zunächst Kämme aus Horn. Früh erkannte er das Potential der Kunststoffe: Er stellte seine Produktion auf Haushaltswaren aus hochmodernem Kunstharz um und vertrieb sie international. Das NS-Regime zwang den jüdischen Unternehmer 1938 zum Verkauf. Während die Familie nach Großbritannien floh, wurde die Firma von der Max Rees & Co. KG übernommen. Durch die Rückerstattungsgesetze der Alliierten konnte das Ehepaar Moritz und Käthe Mendle die Firma 1950 wieder in Besitz nehmen. Das nun wieder als Metzger & Mendle firmierende Unternehmen erhielt 1960 den Zusatz „Schwaben-Plastik“. 1969 erfolgte der Verkauf der Firma. Moritz Mendle und sein Bruder Julius produzierten als Mendle Brothers nur noch in Wales, während die Firma in Fischach unter dem Namen Metzger & Mendle fortgeführt wurde.