Votivtafel mit Gnadenbild der Wallfahrt Maria Steinbach und Votantenpaar, 1774

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Votivbild, eine Ölmalerei auf Nadelholz mit aufgesetztem, vergoldeten Holzleistenrahmen, zeigt ein auf einer Wiese kniendes und den Rosenkranz betendes Votantenpaar, das sich mit der datierten Formel „Ex voto 1774“ der Gnade Gottes durch Anrufung des Gnadenbildes Maria Steinbach anheimstellte. Die Votantin ist in Schwarz gekleidet und trägt eine Haube sowie einen Halsflor, der Votant trägt einen blaugrauen Justaucorps mit roten Aufschlägen und eine gleichfarbige Weste, beide mit reicher Silberbortenverzierung. Links im Bild ist ein Reitpferd mit silberverziertem Zaumzeug und Kandare dargestellt. Nachdem Hermann Vogler (1680–1749), Abt der Prämonstratenserabtei Rot an der Rot (Baden-Württemberg), der Pfarrei Steinbach 1723 eine Kreuzpartikel geschenkt hatte, setzte eine Wallfahrt zu der Reliquie ein. 1728 ließ die Reichsabtei Rot eine frühbarocke Skulptur der Mater Dolorosa aus der Zeit um 1622 aufstellen. Dem ersten, 1738 in Augsburg gedruckten Mirakelbericht zufolge geschah während der Verehrung der Kreuzpartikel ein Wunder: „den 2. Junij des 1730. Jahrs entstunde unverhofft ein Geschrey bey dem Volk, als thätte jüngstgedachte Bildnuß der schmertzhafften Mutter Gottes die Augen bewögen“. Nach der Anerkennung des Wunders 1733 strömte eine Vielzahl von Pilgern zur Gnadenbild, was den Neubau der imposanten Kirche Mariä Schmerzen und St. Ulrich in Steinbach, Markt Legau (Lkr. Unterallgäu) erforderte. Bis heute bitten Menschen „Maria Steinbach“ um ihre Fürsprache bei Gott.