Reiseschreibmaschine "Princess 300", Keller & Knappich

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Ein Mann aus Dinkelscherben-Häder (Lkr. Augsburg) erwarb Ende der 1950er-Jahre die tragbare Typenhebelschreibmaschine über einen Schlosser, der für die Firma Keller & Knappich GmbH in Augsburg arbeitete. Dort wurden bereits seit 1948 Schreibmaschinen produziert. 1950 kam das erste Princess-Modell auf den Markt, 1957 schließlich die Princess 300. Neu daran war die Tabulatorfunktion – damals wohl einzigartig für eine deutsche Reiseschreibmaschine. Zur Aufbewahrung und zum Transport diente ein orangebrauner „Novoplastic-Koffer“, dessen Boden unter die Schreibmaschine montiert ist. Bereits Ende der 1950er-Jahre gehörten solche Flachschreibmaschinen zu den meistverkauften. Die ersten mechanischen Schreibapparate sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt. Im Zuge der Industrialisierung entstanden immer mehr Büros und mit ihnen neue Arbeitsplätze, die zunehmend mit Frauen besetzt wurden. Zur Grundausstattung zählte bald die Schreibmaschine, die binnen kurzer Zeit als typisches Arbeitsgerät für weibliche Angestellte galt. Inzwischen hat der Computer die Schreibmaschine vollständig verdrängt. Doch ein wesentliches Merkmal blieb erhalten: die Anordnung der Buchstaben auf der deutschsprachigen Tastatur, bei der besonders häufig genutzte Buchstaben weit auseinanderliegen, was ursprünglich das Verhaken der Typenhebel vermeiden sollte.