Walzenkrug aus Steinzeug, Bierkrug "Brauerei Ustersbach"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der 0,5-Liter-Krug aus Steinzeug wurde von der „Brauerei Ustersbach Adolf Schmid“ (Lkr. Augsburg) in Auftrag gegeben. Er trägt, umrandet von zwei Ähren und einer Hopfendolde, das Firmenlogo „BSU“ (Brauerei Schmid Ustersbach) über einem stilisierten Adler sowie den Schriftzug „Ustersbacher Bier … weil’s schmeckt“. Das Modell kam in der Zeit zwischen 1973 und 1975 im hauseigenen und regionalen Gastgewerbe zum Einsatz. Die Brauerei blieb seit ihrer Gründung 1605 in Privatbesitz. Der glatte zylindrische „Bayrische Bierkrug“ setzte sich um 1810 mit Einführung „der Maß“ (1,069 Liter) in Bayern als Einheitsform durch. Firmen im Westerwald liefern bis in die Gegenwart die beliebten Krüge aus salzglasiertem Steinzeug mit blauem Dekor. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im heutigen Schwaben noch über 900 Braustätten. Das Brauwesen gehörte zu den größten Gewerbezweigen. Charakteristisch waren Kleinbrauereien mit Gastwirtschaft, die nur für den eigenen Ausschank produzierten, anders als in Altbayern, wo schon Großbrauereien bestanden, von denen die Schankbetriebe ihr Bier bezogen. Im Zuge der Industrialisierung setzten sich auch in Schwaben große Brauereien durch. Ein Anstieg des Bierumsatzes sowie ein Brauereisterben mangels Investitionen in Modernisierungen waren die Folge.