Elektrischer Kühlschrank der Siegas Metallwarenfabrik, Marke "Silo"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Um 1950 gab es wenige Haushalte mit eigenem Kühlschrank. Verderbliche Nahrungsmittel wurden frisch eingekauft. Erst Ende der 1960er-Jahre gehörten Kühlschränke zur Grundausstattung privater Haushalte. Diesen Haushaltskühlschrank der Marke „Silo“ präsentierte die Siegas Metallwarenfabrik erstmals auf der Frankfurter Frühjahrsmesse 1950. Das Modell mit weiß lackiertem Holzkorpus und Stragula-Auflage fasst 60 Liter. Es verfügt über ein emailliertes Kühlfach sowie ein kleineres, mit Holz ausgekleidetes Fach ohne Kühlung, das sich zur Aufbewahrung länger haltbarer Lebensmittel eignete. Die beiden nachträglich in Pastellblau lackierten Türen sind mit Metallgriffen ausgestattet. Zu Beginn der Stromversorgung um 1900 war das junge Elektrohandwerk noch nicht flächendeckend verbreitet. Erst langsam hielten Elektrogeräte Einzug in die Privathaushalte. Strom lässt sich aber nur verkaufen, wenn stromverbrauchende Geräte angeschlossen sind. So kurbelten die Stromversorgungsunternehmen den Verkauf von Elektrogeräten selbst an, wie z. B. die Lech-Elektrizitätswerke (LEW) in Augsburg. Seit den 1950er-Jahren kooperierten sie mit dem sich etablierenden Elektrohandwerk und erleichterten ab 1951 Haushalten die Anschaffung teurer Geräte durch die Einführung der gern genutzten Ratenzahlung: Der Händler verkaufte das Gerät, die LEW bezahlte es und zog die Raten über die Stromrechnung ein. Gleichzeitig schulten LEW-Elektroberaterinnen ihre Kundschaft im effizienten Umgang mit den Geräten.