Aquarell: Soldat während einer Gefechtspause

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das unten rechts mit „H. Weidner / 1943“ signierte und datierte Aquarell zeigt einen am Boden sitzenden Soldaten hinter einer Stacheldrahtbarriere vor dem Abendhimmel. Zwei neben ihm liegende Zeichenblöcke könnten auf ein Selbstbildnis von Hanns Weidner hindeuten. Der Künstler, der von 1940 bis 1943 in Karlsruhe stationiert war, wurde ab 1943 im Frankreichfeldzug an der Front eingesetzt und desertierte in die Schweiz, wo er zwischen 1944 und 1946 interniert war. In Basel wirkte er 1946 an der Organisation der Wanderausstellung „Kunst im Exil“ mit. Hanns Weidner (1906-1981) besuchte von 1925 bis 1926 die Grafikklasse der Augsburger Kunstschule bei Friedrich Döllgast. 1926 ging er an die Akademie der Bildenden Künste in München und studierte bei Julius Dietz Malerei. 1934 ließ er sich als freischaffender Künstler in seiner Heimatstadt Augsburg nieder. Dort ist er noch heute mit einigen Kunstwerken im öffentlichen Raum vertreten. So entwarf er 1955 zusammen mit Hans Selner ein Mosaik für das Lechfeldschlacht-Denkmal an der Ulrichsbrücke. Von 1958 bis 1971 unterrichtete er als Lehrer für Zeichnen und Formgestaltung an der Werkkunstschule Augsburg.