Holzschnitt "Selbstbildnis"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das am unteren rechten Bildrand mit „Aug Hofer“ signierte und links unten mit „Orig. Holzschnitt (Selbstbildnis)“ bezeichnete Blatt zeigt ein formatfüllendes Selbstporträt des Künstlers mit Pfeife in Arbeitskleidung, erkennbar am Kragendekor des „Rieser Kittels“. Möglicherweise entstand die auf 1928 zu datierende Grafik für eine Ausstellung des Künstlerbundes München 1929, die eine größere Auswahl von Holzschnitten August Hofers aus der Zeit zwischen 1923 und 1929 präsentierte. In dem 1918 als „Feldgrauer Künstlerbund“ in München gegründeten Verein hatten sich kriegsbeschädigte bildende Künstler und ehemalige Kriegsteilnehmer zusammengeschlossen; 1927 benannte sich der Verein um und bezog mit Unterstützung der Stadt München Ausstellungsräume in der Hofgartenstraße am Marstallplatz. August Hofer (1899–1981) zählt zu den Malern der Verschollenen Generation, die im Stil des Expressiven Realismus arbeiteten. Besonders der Holzschnitt spielte eine bedeutende Rolle in seinem Werk. Nach einer handwerklichen Malerausbildung bei seinem Vater und der Teilnahme am Ersten Weltkrieg ließ sich der Autodidakt 1922 in Augsburg als „Kunstmaler“ nieder und nahm regelmäßig an Ausstellungen teil, bis er mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen wurde. 1946 konnte er in Augsburg an seine künstlerische Tätigkeit anknüpfen. 1955 übersiedelte er nach Zusmarshausen, behielt aber noch rund zehn Jahre sein Atelier in Augsburg bei.