Reklamemarke der Firma Leop. Siegle für "Technische-Bedarfs-Artikel"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Mit der hochrechteckigen Reklamemarke, am unteren Bildrand signiert mit dem Kürzel „K.P.M.“, warb die „Firma Leop. Siegle, Augsburg“ für „Technische-Bedarfs-Artikel“. 1872 durch Leopold Siegle gegründet, vertrieb das Unternehmen zunächst vor allem Waschmaschinen und Wäschemangeln. Um 1900 erweiterte sich die Produktpalette. Hinzu kamen unter anderem medizinische Artikel, Berufsbekleidung, Schläuche, technische Gummiwaren und Brauerei-Zubehör. Die Marke zeigt eine Szene aus dem Inneren eines Kesselhauses: Vor einem kohlebefeuerten liegenden Kessel nehmen zwei Arbeiter eine reichhaltige Brotzeit mit Bier, Würsten und Fleisch ein. Zwei weitere Reklamemarken aus der Serie der Firma Leop. Siegle befinden sich ebenfalls in der Sammlung (Inv.Nr. 020888,T,028, Inv.Nr. 020888,T,030). Reklamemarken warben, auf Umschläge oder Drucksachen geklebt, für Produkte, Veranstaltungen oder Firmen. Von der Wende zum 20. Jahrhundert bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges lagen sie außerdem Produkten bei, um Kunden zum Sammeln einzuladen und damit an die Marke zu binden. In ihrer Bildsprache ähneln sie Plakaten, doch blieben sie meist unsigniert, sodass Gestalter oder Gestalterinnen selten ermittelt werden können. Die „Etiketten- & Plakatfabrik Augsburg F. Burger“, 1882 als Lithographische Anstalt durch Ferdinand Burger aus Nördlingen gegründet, produzierte ab 1894 Reklamemarken für zahlreiche schwäbische Unternehmen.