Fleißbilderbogen "Schwäbische Fleißbildle", Serie: Schwäbische Trachten

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Vorbildliche und fleißige Schulkinder erhielten seit Ende des 18. Jahrhunderts als Belohnung und Motivationsanreiz von den Lehrkräften Fleißbildchen, auch Fleißbilletts oder Lobkarten genannt. Die von Heinz Schubert gestaltete Reihe „Schwäbische Fleißbildle“ enthält einen Bogen im Offsetdruck mit zehn Darstellungen von Trachten aus Bayerisch-Schwaben. In Auftrag gegeben hatte ihn der schwäbische Bezirksheimatpfleger Alfred Weitnauer, der sie den Schulen kostenfrei zur Verfügung stellte, um seine Vorstellung von schwäbischer „Volkskultur“ zu popularisieren. Die hier dargestellten „Volkstrachten“ spiegeln die von ihm propagierten erneuerten Trachten. „Auf Grundlage guter schwäbischer Tradition“ sei „manches Neue geschaffen worden“, heißt es im begleitenden Text. Die dem gedruckten Bogen zugrunde liegende Gouache befindet sich ebenfalls im Museumsbestand (Inv.Nr. 020999,T,001). Der in Zwettnitz (Světice, Tschechien) geborene Heinz Schubert (1912–2001) hatte in Prag Architektur und Kunst studiert. 1947 gelangte er nach Kempten, wo er sich als freischaffender Künstler niederließ. Schubert schuf Architektur- und Städteansichten, Illustrationen für Bücher, entwarf Motive für Postkarten und Cover für Tonträger. Er erhielt mehrere schwäbische Auszeichnungen sowie das Bundesverdienstkreuz. 1948 lernte er den Bezirksheimatpfleger von Schwaben, Alfred Weitnauer (1905–1974), kennen, der seine Darstellungen schätzte. Schubert illustrierte viele seiner Bücher und entwarf in seinem Auftrag Gebrauchsgrafiken wie Fleißbildchen und Krippenbögen.