Malerwalze, Musterwalze Nr. 1527

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Musterwalze Nr. 1527 aus rotem Gummi über einem Holzkern erwarb der Malermeister Adalbert Hösle (1920–2004) laut Rechnungsbeleg vom 15. September 1976 bei der Fabrik für Malerartikel Karl Höhn in Hof a. d. Saale. Hösle verwendete sie in einem Walzapparat, zusammen mit einer Schwammspeisewalze, die gleichmäßig Farbe auf die Strukturwalze überträgt, so dass beim Abrollen ein Blumenmuster entsteht, das an Fliesendekore erinnert. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzten sich zunehmend derartige Rollstempel-Wanddekore durch, bevor sie ab den 1960er-Jahren allmählich von Tapeten abgelöst wurden. Adalbert Hösle, der bereits als Lehrling in die väterliche Malerwerkstatt in Langenhaslach (Lkr. Günzburg) eingetreten war, leitete diese nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters von 1949 bis 1992. Maler zählten bis in die 1960er-Jahre zu den am häufigsten ins Haus geholten Handwerkern: Auf dem Land ließen viele ihre Räume regelmäßig streichen, die Küchen teilweise sogar jährlich. Daher gab es in fast jedem Ort einen Malerbetrieb, der das nötige Fachwissen zum Mischen und Verarbeiten von Wandfarben und Lacken besaß und auch Möbel bemalte. Das Museum Oberschönenfeld erwarb Anfang 2000 große Teile der Malerwerkstatt einschließlich der Geschäftsbücher und Rechnungen als typisches Beispiel eines ländlichen schwäbischen Handwerksbetriebs. Darüber hinaus galt Hösle als Meister der Holzimitationsmalerei und vielseitiger Dekorations-Künstler.