Handwerkskundschaft der Augsburger Schreinermeister für den Gesellen Christian Hübel, 1806

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Handwerkskundschaft mit detailreicher Ansicht der Stadt Augsburg entwarf der Zeichner und Kupferstecher Johann Nepomuk Alois Dusch (1770–1832). Mit dem handschriftlich ausgefüllten und unterzeichneten Kupferstich-Vordruck bescheinigte die örtliche Schreinerzunft dem Gesellen Johann Christian Hübel aus Greifswald am 29. Juli 1806, dass er vier Wochen bei der Witwe des Augsburger Schreinermeisters Wilhelm zu deren Zufriedenheit gearbeitet habe. Solche Kundschaften benötigten Gesellen zum Nachweis ihrer zunftgemäßen Wanderschaft, eine wichtige Voraussetzung zur Erlangung der Meisterwürde. Auf ihrer mehrjährigen Walz sammelten sie Erfahrungen, erlernten neue Techniken und erhielten Einblick in unterschiedliche Betriebe. Die Augsburger Zünfte warben mit ihrer repräsentativen Kundschaft um geschickte Handwerker, die die Betriebe bei guter Auftragslage zeitlich befristet unterstützten. Obwohl Augsburg bereits seit seiner Mediatisierung am 4. März 1806 zum Königreich Bayern gehörte, wird es auf dem Vordruck noch als „Hl. Röm. Reichs Stadt“ bezeichnet. Bei einer nur Tage später von den Augsburger Schreinern ausgestellten Handwerkskundschaft ist das Hl. Römische Reich aus der Stadtbezeichnung gestrichen.