Opera varia mit sogenanntem Bamberger Schreiberbild - Staatsbibliothek Bamberg Msc.Patr.5

Staatsbibliothek Bamberg

Beschreibung

Das berühmte Bamberger Schreiberbild befindet sich auf der Rückseite eines der Handschrift mit verschiedenen Texten des Kirchenvaters Ambrosius nachträglich vorgebundenen Doppelblattes. Bei dieser ganzseitigen Federzeichnung handelt es sich um eine zeitgenössische Selbstdarstellung des Michaelsberger Skriptoriums. Im Zentrum ist der Klosterpatron, der Erzengel Michael, zu sehen. Er steht auf einem Giebel, aus dem der Abt betend zu ihm hinaufschaut. Drei Mönche in Gebetshaltung symbolisieren den restlichen Konvent. Rechts daneben hat sich der Buchmaler - zu erkennen an Farbschale und Pinsel - selbst verewigt. Um dieses Bildfeld herum sind zehn Medaillons angeordnet, die einzelne Arbeitsschritte der Herstellung eines mittelalterlichen Buches dokumentieren: Spitzen der Schreibfeder; Präsentation des fertigen Codex; Korrektur des handgeschriebenen Textes; Anfertigung des Buchblocks auf der Buchbinderlade; Markierung von Linien und Satzspiegel; Vermittlung von Glauben und Wissen an die nächste Generation mittels des fertigen Codex; Anfertigung des hölzernen Buchdeckels; Aufbereitung des Pergaments; Entwurf des Textes auf der Wachstafel. Das Bamberger Schreiberbild steht nur locker mit dem Text der nachfolgenden Handschrift in Verbindung. Der Zusammenhang könnte darin bestehen, dass der Codex auch das Werk ‚Von den Pflichten der Kirchendiener‘ des Ambrosius enthält und die Herstellung von Handschriften zu den Pflichten von Mönchen zählte. Datum: 2018

Autor

Stefan Knoch

Rechtehinweis Beschreibung

CC0