Halber Groschen Herzogin Jakobäas von Niederbayern-Straubing

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "PHS DVX BVRG TVTOR Z HES H Z"; Schräg gestelltes burgundisches Wappen auf stehenden Löwen aufgelegt. Außen Schriftkreis im doppelten Perlkreis.

Rückseite: Aufschrift "IACOB - DVC B - AVA C - OM H Z"; Durch Langkreuz geviertelter bayerischer Wappenschild. Außen durch Kreuzbalken unterbrochener Schriftkreis im doppelten Perlkreis.

Nach dem Tod Herzog Wilhelms II. von Niederbayern-Straubing 1417 ging die Herrschaft an seine einzige Tochter Jakobäa, die zu diesem Zeitpunkt schon Witwe des französischen Thronfolgers war, über. Eine eigenständige Münzprägung war Jakobäa nur zwischen ihrer Herrschaftsübernahme und ihrer zweiten Eheschließung 1418 möglich. In den folgenden Jahren bis zu ihrer Abdankung 1433 trugen ihre Münzen jeweils den Namen ihres Gatten, wie auch ihren eigenen Namen. Sie starb bereits 1436, nach vier Ehen, mit 35 Jahren. Ihr früher Tod und ihre vier Ehen, die nach der Quellenlage wohl als unglücklich bezeichnet werden dürfen, machten Jakobäa zur Hauptfigur zahlreicher literarischer Verarbeitungen. Der vorliegende Halbgroschen stammt aus der Zeit ihrer dritten Ehe, mit Philip dem Guten von Burgund. Zu seinen Gunsten musste Jakobäa 1433 auf alle Herrschaftsrechte verzichten.