Zinnmedaille König Maximilians I. Joseph von Bayern auf die Errichtung der Soleleitung von Berchtesgaden nach Reichenhall

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "MAXIMILIANUS IOSEPHUS BAVARIAE REX"; Brustbild nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "AQUAE SALSAE DUCTU 1218 PEDUM ALTITUDINIS BERCHTESGADIUM BOIOARIAE PERPETUO CONIUNXIT XXI DECEMB. MDCCCXVII"; Lagernde Flussgöttin mit Quellurne neben Salzfass und Löwe, im Abschnitt Schrift.

Herzog Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken sollte 1799, mitten in den Wirren der Napoleonischen Kriege, als nächster lebender Verwandter, dem verstorbenen Kurfürsten Karl Theodor von Bayern nachfolgen und als Kurfürst Maximilian IV. Joseph regieren. Nach der Niederlage gegen Napoleon wurde Bayern 1805 ein treuer Verbündeter Frankreichs. Diese Nähe führte 1806 zur Erhebung des alten Kurfürstentums zum Königreich durch Napoleon. Somit wurde aus Kurfürst Maximilian IV. Joseph der König Maximilian I. Joseph. Nur wenige Tage vor der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wechselte Maximilian I. die Seiten. Diese Hinwendung zu Österreich sicherte auch längerfristig die Königskrone für Bayern. Unter seiner bis 1825 dauernden Regentschaft setzte Maximilian mit seinem Minister Montgelas grundlegende Reformen der Verwaltung durch und erließ 1808 und 1818 die ersten beiden Verfassungen Bayerns. Diese Medaille wurde 1817 auf den Bau der Soleleitung von Berchtesgaden nach Reichenhall ausgegeben. Die Salzgewinnung war seit dem Mittelalter die bedeutendste Form des Bergbaus in Bayern. Bis zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs war es den Herzögen von Bayern gelungen ein de facto Salzmonopol für das ganze Herzogtum zu erlangen und große Produktionsüberschüsse in anderen Territorien abzusetzen. Hierdurch war Salz für viele Jahrhunderte einer der ertragreichsten Rohstoffe für die Herzöge und Kurfürsten von Bayern.