Zinnmedaille auf die Geburt des Prinzen Ludwig von Pfalz-Zweibrücken

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "HOC SUB CLYPEO TUTA Im Abschnitt: CARL LUDWIG AUGUST NAT D. 25. AUG 1786. - PIUS NAT D. 1. AUG 1786."; Kurfürstlicher Wappenschild wird seitlich von einem bekrönten Löwen gehalten, dahinter zwei nackte Figuren, darunter Signatur. Oben und im Abschnitt Schrift.

Rückseite: Aufschrift "GRATA - BAVARIA"; Weibliche Gestalt kniet vor einem Altar, darüber das allsehende Auge Gottes, darunter Signatur. Oben Schrift.

Herzog Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken sollte 1799, mitten in den Wirren der Napoleonischen Kriege, als nächster lebender Verwandter, dem verstorbenen Kurfürsten Karl Theodor von Bayern nachfolgen und als Kurfürst Maximilian IV. Joseph regieren. Nach der Niederlage gegen Napoleon wurde Bayern 1805 ein treuer Verbündeter Frankreichs. Diese Nähe führte 1806 zur Erhebung des alten Kurfürstentums zum Königreich durch Napoleon. Somit wurde aus Kurfürst Maximilian IV. Joseph der König Maximilian I. Joseph. Nur wenige Tage vor der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wechselte Maximilian I. die Seiten. Diese Hinwendung zu Österreich sicherte auch längerfristig die Königskrone für Bayern. Unter seiner bis 1825 dauernden Regentschaft setzte Maximilian mit seinem Minister Montgelas grundlegende Reformen der Verwaltung durch und erließ 1808 und 1818 die ersten beiden Verfassungen Bayerns. Diese Zinnmedaille ist der Geburt des Prinzen Ludwig, des späteren bayerischen Königs Ludwig I., gewidmet. Bei dessen Geburt 1786 war der Aufstieg des Hauses Wittelsbach zum Königsgeschlecht und die Übernahme der Krone durch Ludwig im Jahr 1825 noch keinesfalls absehbar. Gestalterisch steht diese Medaille noch in der Tradition der Medailleure der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.