Goldmedaille auf 200 Jahre königliche Leibgarde

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LUDWIG II - KOENIG V. BAYERN"; Kopf nach rechts, darunter Signatur. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "ZUM 200 JAEHRIG. JUBILAEUM DER K. LEIBGARDE DER HARTSCHIERE 13 APRIL 1869"; Neunzeilige Schrift.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Diese Goldmedaille wurde zum 200-jährigen Bestehen der königlichen Leibgarde der Hartschiere herausgegeben. Diese Leibgarde hatte jedoch keine militärischen Aufgaben mehr. Sie diente somit lediglich als zeremonielle Garde. Eine vergleichbare Leibgarde stellen noch heute die Yeoman Warders, umgangssprachlich Beefeaters genannt, dar, die als königliche Leibwache u.a. den Tower in London bewachen.