Silbermedaille auf die Landes Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung in Nürnberg 1882

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LUDWIG II KOENIG VON BAYERN"; Kopf nach links, darunter Signatur. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "BAYR. LANDES GEWERBE JNDUSTRIE U. KUNSTAUSSTELLUNG Unten: NÜRNBERG 1882"; Ausstellungsgebäude, darunter Schrift. Außen Schriftkreis.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Diese Medaille wurde zur Landes Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung in Nürnberg 1882 gefertigt. Die Art der Darstellung orientiert sich stark an technologisch architektonischen Elementen. Dies war gerade für diese Thematik eine übliche Form der Gestaltung. Solche Kunst- und Industrieausstellungen erfreuten sich international großer Beliebtheit. So werden die größten und bedeutendsten Ausstellungen inzwischen zu den Weltausstellungen gezählt, die sich auch im 19. Jahrhundert entwickelten.