Kupfermedaille auf die Künste von König Ludwig II. von Bayern

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LUDWIG II KOENIG VON BAYERN"; Kopf nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Drei Grazien.

König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Bei der vorliegenden Medaille darf als gesichert gelten, dass sie nach 1872 entstanden ist. Wahrscheinlich wurde sie als Ehrenmedaille für die bildenden Künste entworfen, was jedoch nicht gesichert ist. Ebenso ist unklar, ob sie im offiziellen Auftrag oder aus kommerzieller Absicht von privater Seite geprägt wurde. Somit kann man zwar die drei Grazien als Motiv festhalten, eine Interpretation im Kontext der Entstehung und Verwendung verbietet sich jedoch auf Grund der Unsicherheiten.