Sesterz des Mark Aurel mit der Darstellung des Merkurtempels in Rom

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "M ANTONINVS - AVG TR P XXVII"; Belorbeerter Kopf nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "IMP VI - COS III Im Abschnitt: RELIG AVG"; Viersäuliger Tempel mit Merkurstatue in der Mitte, am Giebel Schildkröte, Hahn und Widder, dazu Merkurstab und Geldbeutel, im Feld S - C. Außen und im Abschnitt Schrift.

Mark Aurel war von Kaiser Antoninus Pius schon vor dessen Herrschaftsantritt als Nachfolger, gemeinsam mit Lucius Verus, adoptiert worden. Somit konnte er 161 die Herrschaft komplikationslos übernehmen. Seine Regentschaft war vor allem von Kriegen und der Antoninischen Pest, der er wahrscheinlich selbst 180 zum Opfer fiel, geprägt. Er ist der einzige römische Kaiser der uns eine Autobiographie und damit auch philosophische Schriften hinterlassen hat. Diese Schriften haben ihm den Beinamen eines Philosophenkaisers eingebracht. Dieser Sesterz, neben dem As das wichtigste und bekannteste Buntmetallnominal Roms, war dem Merkurkult gewidmet. Merkur war der Gott des Handels und der Reisenden und seine kultische Verehrung gehörte auch zu den Aufgaben eines Kaisers in seiner Funktion als oberster Priester des Imperiums. Auf Grund der Größe des Reichs war eben der Schutz des Handels und der Reisenden eine äußerst wichtige Aufgabe, die auch in die kaiserlichen Kompetenzen fiel. Allerdings wurde in diesem Fall nicht der Kaiser abgebildet, sondern ein Tempel der wohl den Merkurtempel in Rom darstellen sollte.