Sesterz des Mark Aurel für die vergöttlichte Faustina die Jüngere

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "DIVA FAV - STINA PIA"; Drapiertes Brustbild mit Schleier nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "AETERNITAS"; Faustina die Jüngere thront, ein Zepter haltend, auf geschmücktem Wagen, gezogen von zwei Elefanten mit Reitern, im Abschnitt SC. Oben Schrift.

Mark Aurel war von Kaiser Antoninus Pius schon vor dessen Herrschaftsantritt als Nachfolger, gemeinsam mit Lucius Verus, adoptiert worden. Somit konnte er 161 die Herrschaft komplikationslos übernehmen. Seine Regentschaft war vor allem von Kriegen und der Antoninischen Pest, der er wahrscheinlich selbst 180 zum Opfer fiel, geprägt. Er ist der einzige römische Kaiser der uns eine Autobiographie und damit auch philosophische Schriften hinterlassen hat. Diese Schriften haben ihm den Beinamen eines Philosophenkaisers eingebracht. Dieser Sesterz, neben dem As das wichtigste und bekannteste Buntmetallnominal Roms, war der vergöttlichten Gattin Mark Aurels, der Kaiserin Faustina der Jüngeren, gewidmet. Dabei wurde die Verstorbene auf der Vorderseite abgebildet. Die Rückseite zeigte hingegen einen von zwei Elefanten gezogenen, geschmückten Wagen, wie er möglicherweise im Leichenzug der Faustina vorhanden war. Allerdings war dieses Motiv des Elefantenwagens in der römischen Münzprägung keine Neuerung, da unter anderem auch der vergöttlichte Kaiser Vespasian mit einem solchen Wagen dargestellt wurde. In seinem Fall wurde dieser jedoch von vier Elefanten gezogen.