Antoninian des Gallenius auf den Überfluss

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "GALLIENVS AVG"; Kürassiertes Brustbild mit Strahlenkrone nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "ABVNDANTIA AVG Im Abschnitt: SPQR"; Männliche Gottheit ruht nach links, auf eine Quellurne gestützt, hält Blumen, im Abschnitt Schrift. Außen Schriftkreis.

Gallienus war der Sohn und Mitregent des Kaisers Valerian und konnte nach dessen Gefangennahme durch die Sassaniden die alleinige Herrschaft im Römischen Reich antreten. Seine Regierungszeit war von Aufständen und der Bildung des Gallischen Sonderreichs geprägt, wobei er gegen äußere Feinde Erfolge erzielen konnte. Im Jahr 268 fiel er einer Verschwörung seiner Offiziere zum Opfer. Dieser Antoninian, eine Münze im Wert von zwei Denaren, war der Göttin des Überflusses, der Abundantia, gewidmet. Damit sollte der Bevölkerung vermittelt werden, dass alle kulturellen und ökonomischen Erungenschaften allen Bürgern zur Verfügung stünden und keiner durch politische Unruhen davon ausgeschlossen wäre. Dies war allerdings eine Wunschvorstellung der kaiserlichen Propaganda. Interessant ist hierbei noch, dass die Darstellung der Gottheit, die als eine der wenigen keinen nachweisbaren eigenen Kult hatte, von der Norm stark abweicht. Statt mit Füllhorn oder Münzen wird sie mit einer Quellurne und Blumen dargestellt, was man eher mit einer Flussgottheit oder eine Quellnymphe in Verbindung bringen würde. Für die Darstellung einer Flussgottheit könnte auch sprechen, dass es sich um eine männliche Gottheit zu handeln scheint. Der Grund für diese besondere Darstellungsform ist jedoch unbekannt.