Stater aus Ägina mit Meeresschildkröte

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Meeresschildkröte.

Rückseite: Fünfgeteiltes incusum.

Während die Münzprägung in Kleinasien entstanden ist, begann in Griechenland, also in den Gebieten, die dem heutigen Griechenland zuzurechnen sind, die Ausgabe von Münzen erst um das Jahr 600 v. Chr., also fast 100 Jahre nach dem Beginn in Kleinasien. Als erster Stadtstaat fing Ägina im Saronischen Golf an, Münzen prägen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt war Ägina wirtschaftlich und militärisch deutlich bedeutender als Athen und konnte auf dem Meer sogar eine Art Vormachtstellung für den Raum der griechischen Inseln beanspruchen. Diese Münzen trugen als Zeichen der großen Seemacht von Ägina das Bild einer Meeresschildkröte und stellten die wichtigste Handelswährung im antiken Griechenland dar, bis sie von den attischen Münzen abgelöst wurden. Wegen dieser Abbildung wurden sie von den Griechen auch einfach als "Schildkröten" bezeichnet. Das Motiv sollte bis zur Eroberung der Insel durch Athen weitergeprägt werden.