Tetradrachme aus Katana mit Apollonportrait

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ΗΡΑΚΛΕΙΔΑΣ"; Frontaler Kopf des Apollon, im Feld Schrift.

Rückseite: Aufschrift "ΚΑΤΑΝΑΙΩΝ"; Quadriga galoppiert nach links, darüber fliegt Nike um den Wagenlenker zu bekränzen, im Abschnitt Schrift.

Ungefähr in der Mitte des 5. vorchristlichen Jahrhunderts begann Katana, das heutige Catania, mit dem Prägen von Münzen. Dabei gebührte meist dem Flussgott Katanios die Abbildung auf der Vorderseite. Eine der wenigen Ausnahmen stellt diese Tetradrachme, das größte der gängigen Silbernominale, dar. Hier war die Vorderseite dem Gott Apollon vorbehalten, der u.a. mit Licht, Frühling und Kunst verbunden war. Dabei zeigt die Darstellungsform des nahezu frontalen Portraits große Ähnlichkeit mit den zeitgleichen Prägungen aus Syrakus. Dies dürfte wohl auch darin begründet gewesen sein, dass gerade bei dieser Portraitform die Stempelschneider ihre Kunstfertigkeit am besten zur Geltung bringen konnten. Dies dürfte auch einer der Gründe sein, warum gerade solche Portraitseiten oft von den Künstlern signiert wurden, in diesem Fall durch Herakleidas. Die Rückseite stand hingegen in der Tradition der Münzprägung der sizilianischen Städte, da hier eine galoppierende Quadriga dargestellt wurde. Über dieser schwebte eine Nike, die den Wagenlenker bekränzte. Darunter stand im Abschnitt der Stadtname um den Prägeherren eindeutig zu kennzeichnen.