Stater der Stadt Metapont

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ΜΕ - ΤΑ"; Kornähre im Perlkreis, im Feld Schrift.

Rückseite: Vertiefte Kornähre im Strichelkreis.

Die Polis Metapont war wohl einer der frühen Kolonisierungswellen durch griechische Siedler zuzurechnen. Ihre Lage am Golf von Tarent war für Handel und Landwirtschaft sehr vorteilhaft. Allerdings konnte es Metapont nie mit der Bedeutung von Tarent aufnehmen und verlor bereits im dritten Jahrhundert vor Christus massiv an Bedeutung. Wie die meisten Städte Lukaniens prägte Metapont Statere. Allerdings hatten diese Statere um 500 v. Chr. eine Besonderheit. Sie zeigten auf der Rückseite das Bild der Vorderseite, allerdings als Negativ, also nicht erhaben, sondern in der Münze vertieft. Eine solche Prägung nennt man auch inkuse Prägung. Dabei ist jedoch festzustellen, dass bei diesem Stater die Vorder- und die Rückseite nicht mit dem gleichen Stempel geprägt wurden. Hier wurden, wie bei den sonstigen zweiseitigen Geprägen auch, Ober- und Unterstempel zur Prägung der Münze genutzt. Dies ist insofern auffällig, da spätere inkuse Prägungen entweder Prägefehler waren, oder mit nur einem Stempel geprägt wurden. Bei solchen Stücken war das Bild der Vorderseite identisch als inkuses Bild auf der Rückseite zu sehen. Angeblich soll die zu Grunde liegende Technik auf eine Erfindung des Pythagoras zurückgehen, was jedoch unwahrscheinlich ist.