Stater der Stadt Sybaris

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "VΜ"; Stier steht, rückblickend, nach links auf Grundlinie, außen Flechtbandkreis, im Feld über dem Rücken Schrift.

Rückseite: Vertiefter Stier steht, rückblickend, nach rechts auf zahnschnittverzierter Grundlinie, außen Kreis mit Zahnschnittmuster.

Die Stadt Sybaris im Hinterland des Golfs von Tarent und war eine wichtige Handelsstadt des sechsten Jahrhunderts vor Christus. Der Wohlstand und die prachtvolle Lebensführung der Sybarer wurde in der Antike sogar sprichwörtlich. Die Beschreibungen haben sogar Ähnlichkeiten mit den modernen Darstellungen des Schlaraffenlands. Dies legt nahe, dass es sich dabei in vielen Fällen um verklärende Beschreibungen gehandelt hat. Wie die meisten Städte Lukaniens prägte Poseidonia Statere. Allerdings hatten diese Statere um 500 v. Chr. eine Besonderheit. Sie zeigten auf der Rückseite das Bild der Vorderseite, allerdings als Negativ, also nicht erhaben, sondern in der Münze vertieft. Eine solche Prägung nennt man auch inkuse Prägung. Dabei ist jedoch festzustellen, dass bei diesem Stater die Vorder- und die Rückseite nicht mit dem gleichen Stempel geprägt wurden. Hier wurden, wie bei den sonstigen zweiseitigen Geprägen auch, Ober- und Unterstempel zur Prägung der Münze genutzt. Dies ist insofern auffällig, da spätere inkuse Prägungen entweder Prägefehler waren, oder mit nur einem Stempel geprägt wurden. Bei solchen Stücken war das Bild der Vorderseite identisch als inkuses Bild auf der Rückseite zu sehen.