Provinzialbronze des Claudius aus Anazarbos

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ΓΕΡΜΑΝΙΚΟϹ ΚΑΙϹΑΡ"; Belorbeerter Kopf nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "ΚΑΙϹΑΡΕΩΝ ΤΩΝ ΠΡΟϹ ΤΩ ΑΝΑΖΑΡΒΩ ΕΤΟΥϹ ΖΞ"; Zeuskopf nach rechts, im Hintergrund Fels von Anazarbos mit Tempel, schmalem Bauwerk, zwei Türmen und Säulen. Außen Schriftkreis.

Claudius wurde 41 überraschend von der Prätorianergarde zum Kaiser ausgerufen, nachdem sein Neffe Caligula von dieser ermordert worden war. Vor seinem Amtsantritt tat sich Claudius als Historiker und Schriftsteller hervor. In seinem Amt überließ er die Verwaltung größtenteils seinen Freigelassenen. Allerdings fällt auch die Eroberung Britanniens, die er selbst als Befehlshaber anführte, in seine Regierungszeit. Somit konnte er eine Eroberung abschließen, an der Julius Caesar gescheitert war. Diese Bronzemünze entstand in Anazarbos, in der heutigen Südtürkei. In den ersten 300 Jahren n. Chr. war es üblich, dass Städte im östlichen Teil des Imperiums Bronzemünzen für den lokalen Geldumlauf prägten. Dabei waren sie in Gewicht, Größe und Bildauswahl in keiner Weise an die reichsrömische Prägung gebunden. Die Stadt entschied sich bei der Rückseite für die Darstellung des Zeus, dessen Kult für ganze Region von größter Bedeutung war. Ergänzt wurde dieses Bild durch die Darstellung des Zeustempels der Stadt, der auf einem Berg lag.