Goldgulden auf den Tod des Würzburger Bischofs Julius Echter von Mespelbrunn

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IVLIVS D G EPISCOPVS WIERTZ FRA OR DVX"; Gevierter, dreifachbehelmter bischöflicher Wappenschild. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "OBIIT 13 SEPTEMBRIS Ao 1617 REGIMINIS SVI As 43 MENS 9 DIE 12"; Sechszeilige Schrift, darunter Reichsapfel auf verziertem Schild. Außen Linien- und Perlkreis.

Julius Echter von Mespelbrunn gilt als einer der bedeutendsten Fürstbischöfe von Würzburg. Sein Pontifikat dauerte 44 Jahre, von 1573 bis 1617. Durch ihn wurde die Würzburger Universität und das nach ihm benannte Juliusspital gegründet. Allerdings ist Bischof Julius auch für die Ausweisung tausender Protestanten und die Enteignung jüdischer Bürger Würzburgs bekannt. Numismatisch war seine lange Regierungszeit vor allem von der Ausmünzung von Goldmünzen, Talern und Reichsguldinern geprägt. Die Ausgabe von Kleinmünzen fand nur in geringem Umfang statt. So wurden Groschenmünzen unter Julius von Mespelbrunn einzig in der Form von Sterbegroschen auf seinen Tod im Jahr 1617 ausgegeben. Zum selben Anlass wurde auch dieser Sterbegoldgulden geprägt. Solche Münzen auf den Tod des Landesherren waren in der Frühen Neuzeit sehr beliebt, wobei sie meist als Groschennominal ausgebracht wurden. Die Ausprägung von Sterbegoldgulden stellt eine Ausnahme dar.