Goldgulden der Reichsstadt Kempten von 1514

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SANCTVS MA - GNVS 1514"; Frontal stehender Heiliger hält Kreuzstab, unter seinen Füßen ein Drache. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MON NO AVREA CAMPIDONE"; Doppelköpfiger Reichsadler, darüber Krone. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Stadt Kempten hat Wurzeln, die bis zur antiken Stadt Cambodunum zurückreichen. Im achten Jahrhundert entstand dort das Kemptener Kloster, das als Gründer der Stadt und erster Stadtherr angesehen werden kann. Ab dem Jahr 1144 sind Kemptener Münzen in den schriftlichen Quellen fassbar, wobei die frühesten Stücke, die dieser Stadt zugewiesen werden können, aus der Zeit um 1150 datieren. Ab dem 14. Jahrhundert bemühten sich die Bürger Kemptens die Herrschaft des Stifts zu durchbrechen und erreichten 1525 den Verzicht des Abtes auf seine Herrschaftsrechte, sowie die Anerkennung als Freie Reichsstadt, die damit nur noch dem Kaiser unterstand. Allerdings hatten die Bürger bereits 1510 das Recht erhalten Münzen in eigener Verantwortung prägen zu lassen. Aus dieser frühesten Prägephase der Stadt stammt auch dieser Goldgulden. Die Vorderseite war dem im Allgäu sehr verehrten Heiligen Magnus vorbehalten, der hier mit einem Drachen als Attribut dargestellt wurde. Auf der Rückseite war der Reichsadler abgebildet und die Stadt Kempten als Prägestätte in der Umschrift genannt.