Batzen der Reichsstadt Kempten

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "KAROLVS ARCHIDVX AVSTRIE D BVR"; Drei Wappenschilde unter Krone, im Feld zwei Feuereisen. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MON NO CIVITATIS CAMPIDONEN"; Doppelköpfiger Adler, darüber Krone, auf der Brust einen Schild mit K. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Stadt Kempten hat Wurzeln, die bis zur antiken Stadt Cambodunum zurückreichen. Im achten Jahrhundert entstand dort das Kemptener Kloster, das als Gründer der Stadt und erster Stadtherr angesehen werden kann. Ab dem Jahr 1144 sind Kemptener Münzen in den schriftlichen Quellen fassbar, wobei die frühesten Stücke, die dieser Stadt zugewiesen werden können, aus der Zeit um 1150 datieren. Ab dem 14. Jahrhundert bemühten sich die Bürger Kemptens die Herrschaft des Stifts zu durchbrechen und erreichten 1525 den Verzicht des Abtes auf seine Herrschaftsrechte, sowie die Anerkennung als Freie Reichsstadt, die damit nur noch dem Kaiser unterstand. Allerdings hatten die Bürger bereits 1510 das Recht erhalten Münzen in eigener Verantwortung prägen zu lassen. Aus dieser frühesten Prägephase der Stadt stammt auch dieser Batzen. Solche Batzen ohne Datierung wurden in Kempten zwischen 1510 und 1520 ausgegeben. Die große Besonderheit daran ist die Nennung des Thronfolgers Karl, wobei der amtierende Kaiser Maximilian keine Erwähnung auf diesen Stücken fand.