Goldgulden der Stadt Regensburg von 1512

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S WOLFGA - NG OR PRO"; Stehender Heiliger mit Kirchenmodell, Bischofsstab und Axt in Händen. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MONE NO AVRE CIVITA RATISP"; Wappenschild, darüber Jahreszahl. Außen Ketten-Strichelkreis und doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Reichsstadt Regensburg stand Anfang des 15. Jahrhunderts vor einem Dilemma. Als Reichsstadt unterstand sie dem Kaiser, war aber vollkommen vom Herzogtum Bayern eingeschlossen, so dass de facto große Macht vom Herzog von Bayern ausging. Erschwerend kam hinzu, dass die Stadt Regensburg nahezu zahlungsunfähig war. In dieser angespannten Situation erwarb man 1512 das Münzrecht für Goldmünzen, nachdem man bereits 1510 mit der Prägung von Münzen nach bayerischem Vorbild begonnen hatte. Nochmals erweitert wurde das Münzrecht 1547. Ab diesem Zeitpunkt durfte Regensburg alle Nominale prägen, die konform zur Reichsmünzordnung waren. Die ersten von der Stadt Regensburg geprägten Goldmünzen waren Goldgulden von 1512. Diese zeigen den Bistumsheiligen Wolfgang auf der Vorderseite und das Stadtwappen auf der Rückseite. Allerdings wurde dieses nominal nur für relativ kurze Zeit ausgegeben. Bereits 1554 erfolgte die letzte Ausprägung von Regensburger Goldgulden. Das wertstabilere Nominal des Dukaten löste den Goldgulden in vielen Gebieten, so auch in Regensburg, ab.