Gulden zu 60 Kreuzern des Würzburger Bischofs Johann Gottfried von Aschhausen

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IOHAN GODEFRIDVS EPISC BAM ET WIRTZB FR OR DVX"; Bekrönter, verzierter Wappenschild, dahinter Krummstab und Schwert. Außen Kordelkreis, Schriftkreis und Perlkkreis.

Rückseite: Aufschrift "SANCTVS KILIAN - VS EPISCOPVS"; Hüftbild des Heiligen Kilian mit Schwert und Krummstab zwischen Jahreszahl, unten Wertzahl. Außen Kordelkreis, Schriftkreis und Perlkkreis.

Johann Gottfried von Aschhausen war im Gegensatz zu seinem Vorgänger als Bischof von Bamberg stark um die katholische Reform bzw. Gegenreformation bemüht. Dies führte auch zur Förderung der Jesuiten in Bamberg, wie auch der Wiederbelebung der Katholischen Liga. Durch seinen Tod 1622 war Bischof Johann Gottfried mit seinen militärischen Kontingenten nur an der Frühphase des Dreißigjährigen Krieges beteiligt. Unter diesem Bischof erlebte die Hexenverfolgung in Würzburg einen ersten Höhepunkt. Numismatisch war Bischof Johann Gottfried stark den Traditionen seiner Vorgänger verhaftet. So folgten auch sein Reichsgulden früheren Vorbildern. Dieser Reichsgulden von 1619 zeigt die häufige Verbindung von bischöflichem Wappen und dem Bischofsnamen mit Titulatur auf der Vorderseite, während die Rückseite der Darstellung und Nennung des Bistumsheiligen, dem ersten und wohl bedeutendsten Missionar des fränkischen Raums, gewidmet ist. Allerdings ist nicht klar, in welcher Prägestätte dieser Münztyp entstanden ist. Als wahrscheinlichste Möglichkeit darf Augsburg gelten.