Taler des Würzburger Bischofs Adam Friedrich von Seinsheim von 1766

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ADAM FRID D G FRANC ORIENT DUX"; Brustbild nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "ADAM FRID D G EP BAM ET WIR S R I PRI Im Abschnitt: X EINE FEINE MARK 1766"; Löwe hält bekrönten bischöflichen Wappenschild auf Hermelin, darüber Krone. Im Hintergrund stehender Bischof mit Schwert und Krummstab. Oben und im Abschnitt Schrift.

Adam Friedrich von Seinsheim war von 1755 bis 1779 Fürstbischof von Würzburg und wurde 1757 zusätzlich Bischof von Bamberg. Dass die Führung dieser beiden Bistümer in Personalunion, das bedeutet, dass die unabhängigen Bistümer demselben Bischof unterstanden, erfolgte, war im 17. und 18. Jahrhundert keine Seltenheit mehr, auch wenn das nach dem Kirchenrecht nicht gern gesehen war. Während seines Pontifikats förderte er das Schulwesen und die Wirtschaft in beiden Hochstiften. Dabei bildeten die Binnenschifffahrt und das Manufakturwesen die Grundpfeiler seiner Wirtschaftspolitik. Als Fürstbischof von Würzburg ließ Adam Friedrich in allen Metallen und Nominalen prägen, wobei Schwerpunkte bei den Großsilbermünzen und den Goldmünzen festzustellen sind. Eine Besonderheit stellt hierbei dieser Reichstaler dar, da der Fürstbischof beide Seiten für sein Bild und seine Titulatur nutzte. Auf der Vorderseite hob er seinen Status als Herzog von Ostfranken hervor, während auf der Rückseite seine beiden Bischofssitze in Bamberg und Würzburg genannt wurden. Da die Vorderseite jedoch nur den Herzogstitel nannte, bestand man im Bistum auf die Einziehung dieses Münztyps, die auch schnell erfolgte.