Vierfacher Taler der Reichsstadt Augsburg mit Stadtansicht von 1625

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "AVGVSTA VIN - DELICORVM"; Stadtansicht, darüber zwei Engel die den Pyr halten, darunter Jahreszahl auf Schild und drei Ähren. Außen doppelter Kordelkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "IMP CAES FERD II P F GER HVN BOH REX"; Bekrönter Adler hält Zepter und Schwert und den Klauen, darunter Reichsapfel. Außen Zierkreis, doppelter Kordelkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Reichsstadt Augsburg war seit dem 14. Jahrhundert an der Münzprägung des Augsburger Bischofs beteiligt, hatte aber kein eigenständiges Münzrecht. Dieses erhielt die Stadt erst am 27. Mai 1521 durch Kaiser Karl V., wobei es Augsburg gestattet wurde sowohl Gold- als auch Silbermünzen zu prägen. Da Augsburg jedoch keine Bergwerke besaß, mussten Gold und Silber über den Handel erworben werden. Das so erworbene Silber nutze man auch zur Prägung von repräsentativen Mehrfachtalern. In diesem Fall handelt es sich um ein Stück, das mit den Stempeln des normalen Talers geprägt wurde, aber dafür deutlich dicker und viermal so schwer war wie der normale Taler. Man entschied hierbei für die Stadtansicht mit Befestigungswerken. Solche Stadtdarstellungen waren gerade im 17. Jahrhundert in der Münzprägung sehr beliebt. Die Rückseite war hingegen dem Kaiser vorbehalten. Das Rückseitenbild ist insofern außergewöhnlich, dass es einen einköpfigen Reichsalder zeigt, unter dem der Reichsapfel gekippt liegt.