Taler der Reichsstadt Kaufbeuren von 1542

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "KAROLVS V ROMANORVM IMPERA SEM AV"; Geharnischtes Hüftbild nach rechts, hält ein Zepter. Außen doppelter Strichelkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MONETA NOVA CIVITATIS KAVFBVRN"; Stadtwappen, darüber Jahreszahl. Außen doppelter Strichelkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Stadt Kaufbeuren war seit 1268 als Freie Reichsstadt nur dem Kaiser unterstellt. Als solche erhielt sie von Kaiser Karl V. im Jahr 1530 auch das Recht Münzen in allen Metallen und Nominalen zu prägen. Allerdings sollte die eigenständige Münzprägung erst 1540 beginnen und wurde bereits 1555 wieder eingestellt. Nur während des Jahres 1622 wurden in der Hochphase der Kipper- und Wipperzeit nochmals Münzen in Kaufbeuren ausgegeben. Dieser Taler wurde unter der Herrschaft Kaiser Karls V. während der Wirren der frühen Reformationszeit ausgegeben. Besonders auffallend ist bei diesem Stück der feine Stil, in dem das Hüftbild ausgearbeitet wurde. Diese hohe Qualität ist wohl zumindest zum Teil auch dem damaligen Münzmeister Hans Apfelfelder zuzuschreiben. Dieser hat die Münze, über dem Stadtwappen, mit seinem Zeichen signiert. Die Gestaltung dieser Münze folgte den zeitgenössischen Konventionen. Auf der einen Seite wurde der Kaiser genannt und sogar dargestellt, während die andere Seite dem Prägeherren, in diesem Fall der Stadt Kaufbeuren, vorbehalten war.