Goldgulden Kaiser Sigismunds aus der Prägestätte Nürnberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SIGISMVND ROMA RX"; Frontales Hüftbild, hält Schwert und Reichsapfel. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MONETA NOVA NVRMBRG"; Adler mit Wappenschild auf der Brust. Außen doppelter Perlkreis, dazwischen Schriftkreis.

Die Reichsstadt Nürnberg hatte schon seit dem Hochmittelalter das Recht Münzen im Namen des Kaisers zu prägen. Ab dem 15. Jahrhundert durfte man jedoch auch als Stadt eigene Münzen herausbringen. Bei diesem Goldgulden handelt es sich jedoch um eines der frühen Exemplare, die noch im Auftrag des Kaisers geprägt wurden. Hierbei wurde Kaiser Sigismund nicht nur in der Umschrift genannt, sondern auch als thronender Kaiser mit Schwert und Reichsapfel dargestellt. Besonders deutlich wird die Rolle Nürnbergs als Prägestätte auf der Rückseite. Hier wird zwar die Stadt genannt, aber der Adler trägt das ungarische Wappen, das Patriarchenkreuz, auf der Brust. Wäre es eine Prägung unter der Verantwortung der Reichsstadt gewesen, würde man an dieser Stelle entweder den Stadtheiligen oder das Stadtwappen erwarten. Durch den Übergang des Prägerechts an die Reichsstadt sollten in der Folge Kaiserdarstellungen auf Goldmünzen die Ausnahme innerhalb der Nürnberger Münzprägung sein.