Medaille von Christoph Weiditz auf Christoph Mülich von 1530

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CHRISTOPHORI MVELICHI M D XXX AETAT SVAE ANN XXXVII"; Dreiviertelportrait nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "NEMO ADEO FERVS EST QVI NON MITESCERE POSSIT"; Sitzender Simson mit Löwenkopf in der Rechten. Außen Schriftkreis.

Christoph Mülich, Geschäftsträger der Fugger in Italien, gab 1530 eine Medaille auf seine Person in Auftrag. Mit der Ausarbeitung und Herstellung war der Medailleur Christoph Weiditz betraut, dem ein vortreffliches Dreiviertelportrait des Kaufmanns gelungen ist. Diese Form der Portraitdarstellung wurde von Weiditz in die deutsche Medaillenkunst eingeführt. Zund zahlreiche andere Medailleure haben versucht, diese Form nachzuahmen. Allerdings erreichte keiner von ihnen diesen hohen Grad der Kunstfertigkeit. Christoph Weiditz nutzte die Möglichkeiten dieser Darstellung aus, um Räumlichkeit und um charakteristische persönliche Merkmale herauszuarbeiten. Allerdings scheint diese Medaille nie über das Stadium des Holzmodells hinausgekommen zu sein. Zumindest sind keine Abgüsse bekannt und in einem Schreiben an einen Diplomaten am kaiserlichen Hof bittet der Auftraggeber darum, dass man den Medailleur ermahnen möge, die Medaille endlich fertigzustellen.