Medaille von Friedrich Hagenauer auf Martin Bucer

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "MARTINvs BVCERVS MINISTER EVANGELII D N I CHRISTI AETAT SVAE LIII"; Brustbild nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "I COR II NIHIL IVDICO ME SCIRE QVAM IESVM CHRISTVM E HVNC CRVCIFIXVM M D XXXXIII"; Sechszeilige Schrift.

Friedrich Hagenauer war ein deutscher Medailleur aus dem Elsass. Seine Medaillen basierten meist auf einem geschnitzten Holzmodell, vom dem dann die Medaillen abgegossen wurden. Zur Herstellungstechnik ist anzumerken, dass wohl zunächst das fertige Portaitmodell Portraitmodell in die Form gedrückt wurde. Danach wurden die Buchstaben mit Punzen in die noch weiche Form eingedrückt, so dass im Guss eine erhabene Umschrift auf der Medaille abgebildet wurde. Allerdings beherrschte Hagenauer dieses Verfahren wohl in vortrefflicher Weise. Im Jahr 1543 fertigte Hagenauer eine Serie von Portraitmedaillen auf Personen, die an den Religionsgesprächen der vorhergehenden Jahre teilgenommen und Einfluss auf den Übertritt des Kölner Erzbischofs Johann von Wied zum Protestantismus hatten. Dieses Exemplar ist Martin Bucer gewidmet, dem Straßburger Reformator, auf dessen Ideen wohl auch die Konfirmation im Protestantismus zurückgehen könnte. Die Vorderseite zeigt sein Bild, während die Rückseite einem Bibelzitat aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther vorbehalten ist.