Päpstlicher Goldgulden nach Florentiner Vorbild aus Avignon

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SANT - PETRV"; Florentiner Lilie. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "S IOHA - NNES B"; Stehender Johannes der Täufer. Außen Schrift, eine Tiara als Beizeichen.

Unter den Päpsten Urban V. (1362-1370) und Gregor XI. (1370-1378), den letzten Päpsten die in Avignon residierten, wurden in Avignon Goldgulden nach dem Vorbild der Prägungen aus Florenz ausgemünzt. Dafür wurden nicht nur Gewicht und Goldgehalt übernommen, sondern die Motive von Vorder- und Rückseite wurden nahezu vollständig kopiert. Dadurch sollte gewährleistet werden, dass die eigenen Goldmünzen auch überall dort angenommen werden, wo die Gulden aus Florenz als Zahlungsmittel akzeptiert wurden. Um die eigenen Stücke jedoch von den Originalen unterscheiden zu können, wurde die Rückseitenumschrift deutlich verändert. Statt des Stadtnamens von Florenz ist dort der Name des Heiligen Petrus mit zwei gekreuzten Schlüsseln zu lesen. Zudem wurde als weiteres Zeichen, dass es sich um eine päpstliche Münze handelt, auf der Rückseite, die Johannes den Täufer darstellt, die päpstliche Mitra an die Stelle der in Florenz üblichen Münzmeisterzeichen gesetzt.