Medaille von Papst Alexander VII. zur Pestepidemie in Rom von 1657

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ALEXAN VII PONT MAX A III"; Brustbild im geschmückten Ornat nach rechts. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "VT VMBRA ILLIVS LIBERARENTVR"; Personifikation trägt Totenkopf, darüber wehklagender Petrus, unter ihm zwei Pestopfer. Unten Schrift.

Papst Alexander VII. (1655-1667) hielt sich als Papst größtenteils aus der Politik heraus. Ob diese Zurückhaltung durch seine Tätigkeit als päpstlicher Gesandter bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden begründet wurde oder ob er andere Gründe hierfür hatte, muss wohl Spekulation bleiben. Allerdings betätigte er sich als Förderer von Kunst und Wissenschaft. Die von ihm begründete Bibliothek sollte später in den Vatikanischen Bibliotheken aufgehen. Aus seinem baulichen Wirken sei hier nur der von ihm in Auftrag gegebene Elefant als Obeliskenstütze auf der Piazza della Minerva genannt. Diese Medaille wurde während eines Pestausbruchs in Rom ausgegeben. Mit ihr wurde der Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass Gott diesen Schatten von seinem Volk, also den Bürgern von Rom, nehmen möge. Solche Medaillen mit dem Wunsch nach Erlösung von der Pest oder mit einem Dank für die überstandene Pestepidemie waren in der Frühen Neuzeit keine Seltenheit.