Undatierter gefasster Wallfahrtsanhänger aus Altötting von Johann Jakob Neuss

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "AVE VIRGO FILIA DEI PAT MAT FIL DEI S PON S PIR S TEMPL SS IRIN Im Abschnitt: ALTENOETTING"; Gnadenbild von Altötting steht auf dem Dach der Gnadenkapelle und wird von zwei Engeln bekrönt. Außen und im Abschnitt Schrift.

Rückseite: Aufschrift "LAVDETVR SANCTISSIMVM SACRAMENTVM"; Zwei kniende Engel flankieren Altar mit Monstranz. Im Abschnitt Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. Diese Wallfahrtsmedaille entstand zur Marienwallfahrt in Altötting, dem wohl bekanntesten bayerischen Wallfahrtsort. Die Medaille ist aus vergoldetem Silber und wurde nachträglich mit einer silbernen Fassung versehen, um sie zu einem Anhänger umzufunktionieren. Sie zeigt das von Engeln bekrönte Gnadenbild auf der Gnadenkapelle und einen von Engeln flankierten Altar.