Pfeilförmige Wallfahrtsmedaille aus dem Kloster Ebersberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S SEBAS - M O P N"; Im zentralen, herzförmigen Medaillon das Martyrium des Heiligen Sebastian. Auf dem Pfeilschaft Schrift.

Rückseite: Aufschrift "C I O I - IES C Im Medaillon: IHS"; Im zentralen, herzförmigen Medaillon das Christusmonogramm. Auf dem Pfeilschaft Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. In diesem Fall handelt es sich um eine tragbare Wallfahrtsmedaille in Form eines Pfeils aus Ebersberg. Durch die Wahl dieser Form sollte bereits ein Hinweis auf den geehrten Heiligen gegeben werden. Der Heilige Sebastian († um 288) sollte nach seiner Lebensbeschreibung durch Bogenschützen erschossen werden. Allerdings soll er dies überlebt haben.