Wallfahrtsmedaille für das Kloster Ettal mit Bezug zur Wieskirche bei Steingaden

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Thronende Madonna mit Jesuskind, flankiert von zwei Engeln.

Rückseite: Christus an die Geißelsäule gekettet.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Zu den alten und bedeutenden Wallfahrten Altbayerns gehört auch die Wallfahrt zur Madonna von Ettal. Das dortige Benediktinerkloster wurde von Kaiser Ludwig IV. dem Bayern gegründet und lag verkehrsgünstig an einem der wichtigsten Wege über die Alpen. Eben diese gute Lage, wie auch die Beliebtheit der Marienwallfahrt trugen stark zum Wohlstand und zur Bedeutung des Klosters Ettal bei. Diese Medaille bezieht sich durch die Wahl des Rückseitenbilds, dem an die Geißelsäule geketteten Christus, auf eine Verbindung mit dem Wallfahrtsort Wies bei Steingaden.