Wallfahrtsmedaille auf die Marienwallfahrt auf den Hohen Peißenberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S M IN HOCHEN - PEISENBERG (sic)"; Stehendes Marienbild im gestickten Mantelkleid mit der Mondsichel zu den Füßen. Darunter RO - MA und eine Ansicht der von einer Mauer umgebenen Kirche samt Nebengebäuden. Außen Schrift.

Rückseite: Ein loderndes Herz mit Dornenkrone und Kreuz, auf diesem IHS. Außenherum Strahlen.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. 1514 wurde die erste gemauerte Kapelle auf dem Hohen Peißenberg errichtet. Bald darauf gelangte in diese eine hölzerne Muttergottes-Figur durch den herzoglichen Pfleger von Schongau Georg von Pienzenau. Jene auch auf der Vorderseite der Medaille abgebildete Figur gewann schnell den Ruf eines Gnadenbildes. Auf dieser Grundlage setzte alsbald eine Wallfahrt ein, deren Seelsorge bereits 1604 an das Kloster Rottenbuch übertragen wurde.