Wallfahrtsmedaille auf die Marienwallfahrt zum Augustinerkloster ob der Schutter in Ingolstadt

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S MARIA - IN SCHUTER - INGOLSTAT"; Reich verziertes, von sechs kleinen Engeln umschwebtes, auf Wolken und der Mondsichel stehendes Marienbild, das Jesuskind vor sich haltend, darüber ein strahlendes Monogramm. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "S AVGVSTINVS - ECCLESAE D"; Hüftbild des Heiligen Augustinus mit Mitra nach links, Krummstab in der Rechten und flammendes Herz in der Linken. Außen Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Die Vorderseite der hier vorgestellten Wallfahrtsmedaille zeigt die Schuttermutter, eine spätgotische Madonnenstatue aus dem frühen 15. Jahrhundert, in der Marienkirche des Klosters ob der Schutter der Augustinereremiten zu Ingolstadt. Das wundertätige Marienbild legte die Grundlage zur Wallfahrt nach Ingolstadt. Das Kloster samt der Klosterkirche lag am südlichen Rand der Ingolstädter Altstadt und wurde nach den Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs 1950 komplett abgerissen.